Laufreinigungsfilze

Filzpfropfen zur Schnellreinigung von Luftgewehr- und Luftpistolenläufen.

Mit Filzpfropfen kann man einwandfrei alle gezogenen und glatten Läufe reinigen und pflegen. Man braucht diese einfach nur durch den Lauf zu schießen. Beim Abschuss entsteht ein Überdruck, der den Pfropfen staucht. Dadurch kann dieser jede Stelle des Laufes, also auch in den Zügen, gründlich sauberwischen und polieren. Nach jedem Gebrauch der Druckluftwaffe zwei oder drei Filze verschießen. Bei höherem Pflegebedarf den Pfropfen vorher mit Waffenöl tränken. Anschließend einige trockene Filze nachschießen, es sei denn, die Waffe wird für längere Zeit außer Betrieb gesetzt, dann den Ölfilm zur Konservierung im Lauf belassen. Wichtig: Bei Federdruckwaffen sollte hinter einem Filz immer auch gleichzeitig ein Diabolo geladen werden, um Schäden an der Waffe zu vermeiden. Ein Filz bietet nicht genügend Widerstand/Gegendruck, und so kommt das Verschießen eines Filzes dem Leerabschlagen der Waffe gleich.

Die Firma „VFG“ bietet 100 Stück dieser Filze für etwa 3,50 € an.

                                        

Für ganz sparsame Schützen ein Tipp: Zigaretten-Feinfilter eignen sich ebenfalls zur Laufreingung und sind wesentlich preiswerter. Nachteil: Es muss zuerst immer die Papierhülle entfernt werden. Außerdem ist der innenliegende Filz deutlich dicker als die echten Reinigungspfropfen. Deshalb muss das Material erst ein wenig verdichtet werden, aber es funktioniert.

 

Allgemeine Pflegehinweise:

Alle mechanischen Teile einer Waffe sind durch ihre Beanspruchung gewissen Abnutzungserscheinungen unterlegen. Um diese so gering wie möglich zu halten, sollten alle Verbindungen stets gut geschmiert sein. Dazu verwendet man am besten harzfreies Öl, oder Fett. Auch die gute alte „Vaseline“ ist durchaus geeignet und zwecks universeller Verwendungsmöglichkeiten ohnehin in vielen Haushalten in der Bevorratung.

Die Waffenoberfläche nach dem Anfassen stets mit einem sauberen Tuch und unter Verwendung von etwas Waffenöl leicht abreiben, da der Handschweiß aggressiv wirkt, was sich besonders bei Waffen mit brünierter Oberfläche, verstärkt im Bereich des Griffstücks, durch abgewetzte Stellen bemerkbar machen kann. Vernickeltes oder verchromtes Finish ist in dieser Hinsicht unempfindlicher.  

Bei der Pflege von Gummidichtungen raten die meisten Hersteller zum Einsatz von Siliconöl. Dies soll die Dichtungen vor dem Austrocknen und spröde werden schützen, was ihre Lebensdauer verlängert. 

Holzgriffschalen von Zeit zu Zeit mit einem Holzpflegemittel oder Schaftöl behandeln, wenn diese nicht lackiert sind.

 

Der “Diesel”-Effekt:

Beim Reinigen und Pflegen von Druckluftwaffen mit Federkolben sollte man unbedingt darauf achten, dass kein Öl in den Kompressionsraum gelangt. Besonders bei starken Luftgewehren kann dies zu einem Effekt führen, der mit dem Begriff „Dieseln“ bezeichnet wird. Im schlimmsten Fall, wenn es zu einer Detonation kommt, kann dabei die Waffe erheblich beschädigt werden.

Wird der Kolben im Kompressionsraum durch eine starke Feder schnell nach vorne getrieben, steigt die Lufttemperatur vor diesem mit dem zunehmendem Druck an. Die Temperatur ist dann u. U. so hoch, dass Öl, eine brennbare und leicht entzündliche Substanz, entflammt wird. Der Vergleich mit dem Ablauf in einem Dieselmotorzylinder drängt sich auf. Die Folge ist ein weiterer Druckanstieg und mit diesem eine stärkere Beschleunigung des Diabolos aus dem Lauf. Aus einer Druckluftwaffe wird so quasi eine Feuerwaffe, die mittels heißer Gase zur Geschossbeschleunigung arbeitet. Anstelle einer zur Explosion gebrachten Pulverladung tritt hier die Entzündung von Schmierstoffen, bzw. die Detonation des Sauerstoff-Gas-Gemisches auf. Im Gegensatz zu einem Motorenkolben allerdings unkontrolliert und mit ggf. zerstörerischen Folgen für Feder und Kolben.

Der harmlosere Fall ist das sogenannte "Dieseln" eines Luftgewehres. Es tritt dann auf, wenn als Folge zu reichlichen Ölgebrauchs adäquate Mengen davon in den Federkolben gelangen. Indizien sind ein markanterer Schussknall und aus der Mündung aufsteigender Rauch, der u. U. von Funkenflug durch entzündete Abriebteilchen begleitet wird.

Aber nicht jede kleine Rauchfahne, die aus dem Lauf einer Druckluftwaffe steigt, ist nun gleich auf das „Dieseln“ zurück zu führen. Oft handelt es sich dabei nur um etwas Ölrauch, der durch die Reibungswärme des Geschosses im Lauf entsteht. Sei es durch Ölrückstände der Pflege- und Konservierungsmaßnahmen oder durch die Verwendung geölter Diabolos.

 

GUNIMO

Juli 2002 / März 2008