DDR-Betriebsnummern

“muzzle.de”-Leser “tommy1996” stellt uns hier die Betriebsnummern, bzw. die Betriebsidentifikations- Kennungen der ehemaligen DDR vor und was er über die Firmenbezeichnung “ER-EM-CE” herausgefunden hat. Vielen Dank an “tommy1996” und viel Spaß beim Lesen.

GUNIMO

 

Die Betriebsnummern der DDR und Stempelungen bei „Haenel“ und „Manteuffel“.

Es gab 2 verschiedene Ausführungen der Betriebsidentifikationskennung ab 1948 und dann der Wechsel Mitte in der 1950er Jahre.

„Haenel“ hat nur die erste Variante genutzt und auch nur bei den ersten Gewehren also Modelle: 49a, 3/56 oder 310 (manchmal).   -   Haenel hat: 32/1108/1001.

“Manteuffel” hat beide Varianten auf den Gewehren angebracht zuerst 32/284/40130 und dann nach dem Wechsel 11/8956 .

Die letzte Ziffernfolge ist dann immer die jeweilige Betriebsnummer und davor die Zuordnung zu dem Wirtschaftszweig und dem Landkreis oder Bezirk.

Es gibt im Internet eine Seite, dort ist es gut beschrieben:

https://ddrfahrradwiki.de/Betriebsnummer

“tommy1996”

 

Ich (Gunimo) füge zur Verdeutlichung hier mal noch eine Erklärung ein:

“Haenel”: 32 = Wirtschaftszweig “Maschinenbau”, 11 = Bezirk Suhl, 08 = Landkreis Suhl, 1001 = Betriebsnummer   (ab 1948)

 

“Manteuffel”: 32 = Wirtschaftszweig “Maschinenbau”, 284 = Kreiskennzahl, 40130 = Betriebsnummer  (1948 - 1956)

“Manteuffel”: 11 = Suhl, 8956 = Betriebsnummer   (1956 - 1961)

(Bezirke und Landkreise sind die sogenannten “Territorialen Grundschlüssel” (TSG).

GUNIMO

 

 

ER-EM-CE:

Es war unklar, wer dieser Hersteller war, die Vermutung war immer „Manteuffel“, aber ohne Beweise. Ich habe aber einen Bügelspanner von „ER-EM-CE“ mit der Betriebsnummer von “Manteuffel”, noch mit der ersten Nummer. Der Hersteller wäre also geklärt. Aber warum “ER-EM-CE”?

Ich hatte zunächst die Vermutung, dass es sich um Abkürzungen von Mitarbeitern handelt. Dies ist aber nicht der Fall. Ich hatte den ehemaligen Leiter des Museums Zella-Mehlis darauf angesprochen, doch er konnte nichts Derartiges finden. Ist allerdings auch schwierig, denn es gibt so gut wie keine Unterlagen von „Manteuffel“ mehr.

Die Lösung ist ganz einfach, ich bin auch erst durch zufällige Überlegungen nach Monaten darauf gekommen.

Man nimmt von “ER-EM-CE” jeweils das “E” weg (so wie es ausgesprochen wird) und dann ist es “R-M-C” und das bedeutet: “Reinhold-Manteuffel-Compagnie”.

Wahrscheinlich nur für die Exportgewehre. Das übliche Markenzeichen von „Manteuffel“ war wohl zu teuflisch und der Name „Manteuffel“ weckte womöglich schlechte Erinnerungen (es gab ja einen Wehrmachtsgeneral dieses Namens).

Es gab ja in der DDR eine ähnliche Vorgehensweise mit der Abkürzung. Und zwar bei “ESPEWE” (VEB Spezialprägewerk Annaberg-Buchholz). Hier hat man das “E” dazu genommen, wie man es spricht, weil „SPW“ heißt ja nun was anderes. Das habe ich auch durch Zufall in einen alten Artikel erfahren (Motorkalender 1966).

“tommy1996”

 

Mit fällt dazu auch noch ein weiteres Beispiel ein: “EM-GE” für “Moritz & Gerstenberger”-Waffenfabrik, Zella-Mehlis, Thüringen, Deutschland.  - GUNIMO -

http://www.muzzle.de/N7/Druckluft/EM-GE_Zenit/em-ge_zenit.html

 

 

GUNIMO

August 2024