Kapitel 1  -  Juli bis September 2009

Kapitel 2  -  Januar 2010

Kapitel 3  -  Februar 2010

 

Kapitel 3  -  Februar 2010

W”, wie Waffenklassengesellschaft   (oder: Die “Aufklärer” schlagen zurück)

Neulich bei “Waffen-online” (WO): Wieder ein Fundstück zum “W”-Sticker. Kaum machte dort ein User per Ver- linkung auf den hiesigen Beitrag aufmerksam...

...war er auch schon da, der “W”ISIER-”Aufklärer”:

Zitat von “Moderator” und VISIER-Redakteur U. Eichstädt: „Gunimo, der Betreiber von muzzle.de, postet auch hier mit. Erst pro FWR, dann dagegen, früher pro VISIER (und Co2air), dann als er dort als Moderator (war fast Gründungsmitglied dort) und "member", seit er dort ausstieg, eben dagegen. Lasst ihn seine freien Waffen doch ruhig weiter im Keller schießen.“ Zitatende.

Ja, so einfach geht das mit dem “Menü”: Man nehme ein paar zusammenhanglose Feststellungen, vermische diese mit einer Priese unwahrer Behauptungen, vertausche Ursache und Wirkung, würze das ganze mit etwas Verächtlichmachung und lasse es auf kleiner Flamme köcheln. - Die Machart dieses Postings dient ganz offen- sichtlich nur einem einzigen Zweck: Es soll beim Leser ein gewisses „G’schmäckle“ gegenüber dem “W”-Aktion- Kritiker auslösen, dessen Blog doch eingangs des selben WO-Threads von Lesern tatsächlich als “interessant”, “informierend” und “ernüchternd” beurteilt wurde (s.o.). Da muss man als “W”ISIER”ler natürlich “aufklärend” gegensteuern. Dass dabei Sachkritik mit dem flachen Versuch persönlicher Diskreditierung beantwortet wird, ist ebenso peinlich wie entlarvend zugleich! Dies hat aber Methode, wie am Ende dieses Kapitels noch zu sehen sein wird.

Übrigens! Früher war ich auch für fettiges Essen zu begeistern, heute bin ich figurerhaltend eher dagegen. ;-)

Eine Aussage in o. g. Posting bei “WO” allerdings ist ganz besonders Bemerkenswert!

„Lasst ihn seine freien Waffen doch ruhig weiter im Keller schießen.“

Eben solche Aussagen kennt man zu Genüge. Genau jene verächtlichen, abfälligen und selbstherrlichen Äuße- rungen sind es, welche die Waffenbesitzerfraktionen eben nicht zu einer Einheit werden lassen, sondern statt dessen den Spaltpilz blühen lassen. Lasst doch den Waffenbesitzer 2. oder 3. Klasse mit seinen „Spielzeugen“ im Keller sitzen. Schreckschusswaffensammler, Druckluftwaffenbesitzer, Paintballspieler, Armbrust-/Bogen- schützen, ...was mischen die sich in die Belange der einzig richtigen und wahren Waffenbesitzer ein? Und nur diese Besitzer scharfer Feuerwaffen sind es, die das „W“ im Melderegister und auf dem Aufkleber etwas angeht.  („Was erlaube Struunz“)

W” - Wie Waffenklassengesellschaft.

Bezeichnend ist es, dies von jemandem zu lesen, der sich wie U. Eichstädt berufsbedingt gerne als “ver- antwortlicher Leiter” des von “W”ISIER kommerziell betriebenen “co2air”-Forums explizit für „Freie Waffen“ produziert. Höchst bemerkenswert, wie man diese Klientel der Freizeit- und Kellerschützen offenbar wirklich ansieht! Immerhin nutzt der Verlag das Forum ansonsten natürlich sehr gerne als hübsch an Bannerkunden vermarktbares Aushängeschild. Ein Schelm, wer böses dabei denkt. ;-)

BASTA!

 

Was antwortet man seitens “W”ISIER denn sonst noch so auf Kritik am “W”?

Nun ja, lassen wir VISIER-Chefredakteur und “WO”-Moderator Sven Helmes diesbezüglich zu Wort kommen:

(Zitat) Da ich als Mitverantwortlicher an der W-Aktion beteiligt war ein paar Anmerkungen:

(...) Wo ist der werbliche Effekt? Wir haben die Aktion bewusst so angelegt, dass sie nicht mit VISIER in Ver- bindung gebracht werden kann. So dass sich auch Händler, Industrie, Büchsenmachermeister, VISIER-Hasser etc. beteiligen können. Ziel war es, den Legalwaffenbesitzern ein Zeichen zu geben. (...) Nochmals: Wo ist der Werbekarren? (...)

Und auf eigene Rechnung? Das W ist eine politische Aussage. Und zunächst sind wir mal in Vorleistung getre- ten: Sichern des W als Geschmacksmusters kostet Geld. Dann das Drucken der Kleber und die Herstellung der Pins. Und jetzt beginnt der ungemein kommerzielle Erfolg von VISIER:

Für fünf Euro für zehn Kleber (oder einen Pin) übernahmen wir: Materialkosten, Porto (alleine 1,45 Euro), Handling des Versands, Rechnungsstellung.

Wobei wir in den Fachblättern "Der Büchsenmacher" und "Waffenmarkt Intern" sogar der Industrie, dem Handel, etc. 100er Packs mit Aufklebern zum Sonderpreis geboten hatten. Wir hatten die Hoffnung, dass diese sie an Kunden weitergeben, in Pakete stecken, etc. Vielleicht waren wir zu optimistisch. Aber es war einen Versuch wert(...) (Zitatende)

 

“Interessant”! - Dabei wurde in der Kritik nie und an keiner Stelle behauptet oder unterstellt, dass der Verkauf der Pins und Aufkleber an sich einen Gewinn abwerfen würde. Werbung kostet normalerweise viel Geld. Sinn ist es, ein Produkt oder eine Marke bekannt(er) zu machen, oder auch eine hübsche Imagekampagne zu betreiben. Es ist also völlig am Thema vorbeiargumentiert, darauf herumzureiten, dass man mit den Verkaufserlösen der Pins und Aufkleber nicht reich werden könnte.

Aber was hier passiert, ist ja eben sehr viel cleverer! Denn diese Image-/Werbemaßnahme mit diesen Aufklebern und Pins kostet den Verlag eben im Endeffekt kein Geld, sondern wird letztlich von deren Käufern (zum “Sonder”-Selbstkostenpreis) finanziert. Werbung für WISIER zum Nulltarif. Also nix mit Cayman-Inseln, aber Nassau trifft es gar nicht mal so schlecht. Tja, letztlich war`s dann wohl nix damit, aber es war einen Versuch wert.

Befremdlich empfinde ich aber die Behauptung, das „W“ wäre bewusst so angelegt, dass es nicht mit “W”ISER in Verbindung gebracht wird. Na klar, darum bastelt Jason von der Werbeabteilung extra zwei erkennbare VISIER- “V”s zum „W“ zusammen und der Verlag meldet für teures Geld einen Gebrauchsmusterschutz an, damit „Wisier“ nur ja nicht erkannt wird. Logisch, oder?! Könnte sein, dass die Idee ursprünglich auf einer feucht- fröhlichen Betriebsfeier entstand. Clever umgesetzt ist’ s allemal:

Man nehme das (natürlich rein zufällig in der Grafikabteilung herbeigeblödelte) Doppel-V-„W“, bastele einen „politischen Slogan“ dazu, verpacke beides in eine Kampagne pro legalem Waffenbesitz und finde Käufer für die Werbeträger dieser Aktion. – Perfekt, „WISIER“ – die tun was!

Tja, aber die negativen Begleitumstände, die ein riesiger „W“-Slogan auf dem Auto haben kann, und von denen etliche Leute hier und anderen Orts aus ihrer erlebten Praxis berichten, das ist natürlich das Risiko der Kam- pagnenteilnehmer. Auch wenn das von einigen immer wieder gerne wegbehauptet wird, nur weil es sie selber noch nicht getroffen hat.

Und wenn jemand wie ich die möglichen Folgen der Selbst-sti(g)cker-matisierung mal aus anderer Sicht dar- stellt, sowie den allgemeinen und den speziellen Nutzen dieser Aktion hinterfragt, ...dann aber „Gnade Dir Gott“. - Das ruft dann gleich die „Wisier“-ler auf den Plan, die Verächtliches über den Kritiker zum Besten geben und an der Sache munter vorbeiargumentieren. Wer sich nicht in die Schar der Jubler, Claqueure und Hofschranzen einreihen mag, der ist eben ein notorischer Nörgler, der sowieso immer schon gegen alles und jeden war. Wie dieses konstruierte „ins richtige Licht rücken“ motiviert ist, dürfte wohl überdeutlich geworden sein!

Lassen wir zum Schluss dieses Kapitels noch “WO”-User “almöhi” zu Wort kommen, der “selbstverständlich” von VISIER-Moderator U. Eichstädt als “Troll” verächtlich gemacht wird, und dem wegen seiner Rechtschreibfehler süffisant die Benutzung des Duden empfohlen wird. Diese Art Kritikern zu begegnen, hat eindeutig Methode. So gehen gewisse Vertreter der Journaille mit Meinungsäußerungen um, die ihnen nicht in den Kram passen.

W” - wie wegsemmeln

GUNIMO

Februar 2010

Kapitel 2  -  Januar 2010

Pandemie und W-Aufkleber, so wirklich macht keiner mit! - Flops 2009

Da stolpere ich dieser Tage im Internet-Forum „waffen-online.de“ über einen alten Thread zum Thema „W“-Auf- kleber und finde darin tatsächlich auch einige jüngere Einträge. – „Ach ja“, …geht es mir durch den Kopf, … „da war doch was!“

Dieses Fundstück ruft mir wieder die von einem „VISIER“-Cleverle 2009 ins Leben gerufene Werbekampagne in Erinnerung, über die ich ja auch auf „muzzle.de“ berichtet hatte (siehe unten). X Monate nach dem Start dieser als „Jetzt-erst-Recht“-Waffenbesitzerouting getarnten Merchandising-Offensive einer Waffenzeitschrift fällt mir auf: „Ich hab’ nix gesehen!“ Keinen einzigen „W-Aufkleber“ an irgendeinem Fahrzeug, keinen „W“-Pin expo- niert an einem Kleidungsstück. Absolut gar nichts! - Und dass, wo ich täglich im Berufsverkehr des NRW-Bal- lungsraums zwischen Köln und Düsseldorf unterwegs bin. „W“, wie war wohl wenig. - Woran liegt’ s? Sind die Waffenbesitzer alle zu verschämt, oder ist diese Spezies gar dem Aussterben nahe? Haben sie sich kollektiv, wie Asseln, unter irgendwelche Steine verkrochen? Sind sie abgestumpft ob des ständigen Gegenwindes aus Medienlandschaft und Politik?

Fundstücke bei “WO”:

Ja, wo sind denn nur alle...?

Nein! - Es liegt wohl eher daran, dass die allermeisten Waffenbesitzer sich nicht für Dumm verkaufen lassen und sich, natürlich auch noch auf eigene Rechnung, vor den Doppel-„V“-Werbekarren eines Special-Interest-Maga- zins spannen lassen wollen. Ausnahmen gibt’ s natürlich. Wie ich dann (zunehmend amüsiert) nach weiterer Lektüre des eingangs erwähnten Forum-Threads erfahre, versprach die „VISIER“-Redaktion allen Einsendern eines Fotos, welches deren Fahrzeug mit Werbe-„W“ zeigt, die Veröffentlichung des selben im verlagseigenen Print-Magazin. „Mit Speck fängt man Mäuse“, sagt der Volksmund. Die „Bauernfänger“ hoffen im Gegenzug natürlich auf Nachahmer, die es erregen mag, ihr „hübsch geschmücktes“ eigenes Auto in einer Zeitschrift abgebildet wiederzufinden. – Aber gar so viele Simpel dieser Art scheint es auch wiederum nicht zu geben, als dass diese Lockaktion breite Wirkung gezeigt hätte. Vielmehr bleibt es wohl dabei: Wie von mir erwartet, tummeln sich ein paar zu Werbeträgern berufene mit ihren beklebten Fahrzeugen auf Parkplätzen vor Schieß- sporteinrichtungen, Waffenbörsen und –fachmessen. Im Innern dieser Einrichtungen reflektieren einige der sich dort begegnenden Waffenfreunde - bilateral fröhlich lächelnd - auf ihre mit Stolz am Jackenrevers oder der Base-Cap getragenen „W“-Pins. Den Rest der Republik interessiert es ungleich mehr, ob in China gerade ein Sack Reis in den Fluten des Jangtsekiang versunken ist.

Fundstücke bei “WO”:

Animation, Freude und Realitäten...

WO-User “nbkgfirestarter” äußerte in seinem Posting vom 17.2.2010 seine persönlichen Erfahrungen wie folgt: (Zitat)

Ich fahre mit dem Aufkleber auf dem Auto rum, seit er der Visier beilag. Von fremden Leuten wurde ich noch nie darauf angesprochen, wobei mir schon ein paar Mal aufgefallen ist, dass sich Passanten den Aufkleber anschauen, z.B. auf Parkplätzen. "Witziger" Nebeneffekt - Seit Jahren wurde ich nicht mehr von der Polizei kontrolliert, seit ich den Aufkleber drauf habe, bereits drei (!) Mal. Dabei wird nun auch regelmäßig von den Beamten nachgefragt, ob ich Waffen mit dabei habe... Den Pin habe ich auch an der Jacke hängen, für den hat sich ausser Bekannten (die es eh wissen), auch noch keiner interessiert. Ich fahre nicht so viel mit dem Auto durch die Gegend, aber bisher ist mir noch kein anderer "W-Fahrer" über den Weg gefahren. Vielleicht liegt es an der fränkischen Provinz? (Zitatende)

Toll!!

Hatten die Initiatoren offenbar auf eine pandemieartige Ausbreitung des „W-Virus“ gehofft, gab’ s stattdessen einen Flop ähnlich der Verweigerung der „ach so unverzichtbaren“ und heftig beworbenen Schweinegrippe- impfung durch die Bevölkerung. Der Vergleich ist gar nicht mal so weit hergeholt, denn auch dabei ließ sich die breite Masse nicht für Blöd verkaufen und sich für eine unausgegorene und letztlich kontraproduktive Maßnah- me vereinnahmen. Stell Dir vor, jemand ruft eine Pandemie aus, und niemand macht mit. Im Großen und Ganzen haben sich wohl die meisten Zeitgenossen doch noch einen ganz guten Instinkt dafür erhalten, was sinnvoll ist und was nicht. - Prima! 

Übrigens, bei “zazzle.de” gibt’ s jetzt Anti-”W”-Aufkleber...  ;-)

GUNIMO

Januar/Februar 2010

Kapitel 1  -  Juli bis September 2009

„W“ wie Werbung

In den Medien verstärkte sich ab März 2009, befeuert durch den Amoklauf von Winnenden, mal wieder die Hetzkampagne gegen die Besitzer legaler Schusswaffen, wie Sportschützen, Sammler und Jäger, die kollektiv und pauschal als irre, wild um sich schießende, mordlustige “Waffennarren” dargestellt wurden und werden. Selbst die gemeinhin als seriös angesehenen Medien begaben sich auf teilweise unterstes Boulevard-Niveau und waren an scheinheiliger Entrüstung kaum zu überbieten.  Fehlinformationen wider besseren Wissens, Lügen, Halbwahrheiten, bewusstes Verschweigen und Weglassen unliebsamer Tatsachen waren an der Tagesordnung.

Dieses öffentliche Kesseltreiben, verstärkt u. a. auch durch private Initiativen von selbsternannten Gutmen- schen, verfehlte seine Wirkung nicht. Sofort wurde wieder allerorten nach Verschärfungen des deutschen Waffengesetzes geschrien und letztlich wurde, wen wundert es, auch entsprechend aktionistisch gehandelt.

Seit dem 25. Juli 09 gilt das verschärfte Waffengesetz

Eine der gravierendsten Änderungen betrifft dabei die Besitzer scharfer Schusswaffen und zugehöriger Munition:

Die zuständigen Behörden dürfen nun völlig verdachtunabhängig die Aufbewahrungsorte von Waffen und Munition besichtigen, also quasi nach Gutdünken die Wohnungen unbescholtener Bürger aufsuchen und kontrollieren. Gegen die Stimmen der FDP hat der Bundestag im Juni 2009 die Waffengesetzverschärfungen verabschiedet.

Logik? Fehlanzeige! - Das aktuelle deutsche Waffengesetz ist eines der schärfsten weltweit. Aber Kriminelle halten sich nicht an Gesetzte. Also muss das Gesetz weiter verschärft werden und unbescholtene, gesetztes- treue Bürger werden dadurch zunehmend kriminalisiert und sogar ihrer Grundrechte beraubt. Bananenrepublik Deutschland.
 

Immer wieder bemühen Politiker den Begriff der “mächtigen deutschen Waffenlobby” und bejammern deren Einflussnahme auf die Politik in unserer angeblich “waffenstrotzenden” und “hochgerüsteten” Republik. Wer oder was aber ist denn diese angeblich so gut organisierte Waffenlobby? In Wahrheit gibt es diese nämlich gar nicht! Viel mehr ist es wohl so, dass die Politiker es nicht gewohnt sind, wenn Bürger sich organisiert und vehement für ihre Rechte einsetzen und sich nicht als tumbes Stimmvieh obrigkeitsergeben in ihr Schicksal fügen, welches durch politische Fehlentscheidungen und ideologisches Kalkül herbeigeführt werden soll.

Und als bedürfte es noch eines Beweises, welch zahnloser Papiertiger diese angeblich ach so mächtige Waffen- lobby in Wahrheit ist, sei hier einmal beispielhaft die Aufkleber-Aktion der Waffenfachzeitschrift „VISIER“ genannt. Ein gnadenlos hilflos anmutender Versuch, gegen die breite Medienpräsenz der Waffenbesitzgegner aller Fraktionen mit einem Slogan anzustinken.

„W“ - Auch Waffenbesitzer haben Grundrechte    (Ach was!?!)

Was steckt als Aufhänger überhaupt dahinter? Dazu ein Zitat aus einer „VISIER“-Publikation:

...in vielen Einwohnermelderegistern werden die Besitzer legaler Waffen mit einem "W" als Warnhinweis aufgelistet. Hier schauen etwa Polizeikräfte nach, bevor sie zu einem Einsatz ausrücken. Im W-Fall mit erhöhten Sicherheitsmaßnahmen - aus einer Ruhestörung kann so rasch mal ein SEK-Einsatz werden, wenn die Fantasie der Beamten durchgeht. Bisher ist nicht bekannt, ob Chemiker, Apotheker, entlassene Straf- gefangene oder Karateweltmeister ähnlich im Melderegister markiert werden...

Gegen diese Stigmatisierung der Waffenbesitzer, die ihre Zuverlässigkeit zigfach überprüft belegt haben, sollte man sich mit demokratischen Mitteln wehren, ebenso gegen die geplanten verdachtsunabhängigen Kontrollbesuche der Ordnungsbehörde. Drehen wir den Spieß also um, zeigen wir mit dem "W" ganz offen, dass auch die Besitzer legaler Waffen, ob Sportschützen, Jäger oder Waffensammler, Bürger mit gleichen Rechten sind, für die ein Generalverdacht nach dem Motto "mitgefangen, mitgehangen" eher ein hilfloses Ohnmachts-Eingeständnis der Politiker ist. (Zitatende)

Die willfährigen Träger des roten „W“ feiern sich in Fachforen im Internet von Beginn der Aktion an selber und befruchten sich dabei gegenseitig, während man außerhalb dieses Kreises in Wahrheit von praktisch nieman- dem mit dieser Kampagne wahrgenommen wird. - „W“, wie Wayne interessiert’ s.  

Denn, eines ist doch wohl sonnenklar: Ohne eine entsprechend breit angelegte Bekanntmachung in Medien, welche nicht ausschließlich von Waffenbesitzern konsumiert werden, erfährt „draußen“ kaum jemand darüber, was es mit diesem bewussten „W“ denn überhaupt auf sich hat. Das Ganze verpufft somit nur als kleine dünne Seifenblase im heftigen medialen Gegenwind der Waffengegner und selbsternannten Gutmenschen. Die Hoffnung liegt allein darin, nun täglich von Passanten darauf angesprochen zu werden, was das geheimnisvolle rote „W“ am eigenen Jackenrevers oder Hemdkragen denn bedeute, auf dass sich die Kunde dieses geheimbündlerischen Abzeichens wie ein Lauffeuer durch die Republik fresse... – Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Der Chef von “co2air.de”-User “Leuchtturm” heißt mit Sicherheit nicht “Wayne”:

Tatsache ist wohl: Wer das „W“ erkennt und von dessen Sinngebung und Aussage weiß, ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Mensch mit Waffenbezug. „Na ja“..., sagen manche: ...„Ist aber auch schön, wenn die Waffenbesitzer untereinander im Gespräch bleiben und sich an den vielen roten „W“s in Signaturen und Avataren von einschlägigen Internet-Waffenforen erfreuen können. Schön wenn auf den Parkplätzen von Schützenvereinen viele „W“s die Heckscheiben und Kofferraumdeckel der abgestellten Fahrzeuge „verschönern“ und auf den Waffenkoffern der Schützenkameraden unisono der Grundrechte-Slogan prangt. - Toll! - Wir sind „W“!! - Hurra!

Wie war das noch mal mit den sprichwörtlichen Eulen, die nach Athen getragen werden?

Euphorie war jedenfalls vorschussweise im Überfluss vorhanden: Da wurden von den Initiatoren und Befürwortern bereits kühne Vergleiche mit der Eingängigkeit von Symbolen wie der berühmten AIDS-Schleife oder dem aufklebbaren Umriss der Insel Sylt angestrengt, bevor noch der erste „W“-Aufkleber die Druckerei verlassen hatte. Kritiker an der Sticker-Aktion wurden natürlich sogleich auf das Schärfste angegangen und mit Totschlagsargumenten und/oder persönlichen Anfeindungen harsch mundtot gemacht. Denn: „Meckern kann ja jeder“, „von vorne herein alles mies machen“ auch, und „wer sich nicht outen will, ist eh ein feiger Wurm“. Ja, und wer gar keine WBK besitzt, soll sich bloß nicht erdreisten mitreden zu wollen, wenn es um die Belange der „richtigen“ Waffenbesitzer geht. Da geht es Vielerorts regelrecht missionarisch zu.

Aber, was denn, ist denn nun alles für die Katz’? – Nein, natürlich nicht!

Denn eines ist die „W“-Aktion (Aufkleber und Pins können - angeblich zum Selbstkostenpreis - über den VISIER-Shop bestellt werden) aber auf jeden Fall: Eine prima Image- und Werbekampagne für die Zeitschrift „VISIER“. Auf diese Weise bringt man sich mal schön selbst ins Gespräch, gibt sich innovativ und kämpferisch. Das „Cleverle“ der „VISIER“-Marketingabteilung lässt schön grüßen...

        

  

Und unter solch kommerziellen Aspekten (VISIER hat sich dieses “Doppel-V”-W als Marke schützem lassen) reicht es dann ja schließlich auch völlig aus, wenn man mit dem „W“ samt zugehörigem Slogan die (potentiellen) Käufer, Leser, Interessenten und Abonnenten dieses Special-Interest-Magazins anspricht. Eben „W“, wie Werbung. Und das auch noch als Selbstläufer zum Selbstkostenpreis. In der richtigen Verpackung lässt sich eben alles leicht verkaufen. Sogar ein kleiner Furz im Gegenwind der Waffengegner und -verbotstreiber.

“co2air.de”-User “barret” lässt dazu am 18.7.2009 in einem Posting verlauten:

Übrigens: Woran erkennt der Besitzer eines PKW mit „W“-Aufkleber unzweifelhaft, wie die Botschaft bei seinen Mitbürgern angekommen ist?

Antwort: Am Schweregrad des Vandalismusschadens durch militante Waffengegner an seinem PKW. ;-)

Böse Zungen behaupten, das bislang noch keine solche Schäden publik geworden sind, welche in kausalem Zusammenhang mit den VISIER-Auklebern stehen, läge ausschließlich daran, dass sich außerhalb der „Waffen- lobby“ niemand für deren Existenz interessiert.

Aber, moment mal! „W“ayne interessiert’ s natürlich. Wie immer.

Und möglicherweise auch die Polizei sowie potentielle Einbrecher auf der Suche nach Beute. “W”, wie Weg- weiser also. Es ist ja nichts Neues, dass zur Schau gestellte Aufkleber einiges über deren Träger aussagen. Das weiß natürlich auch der geschulte Polizist und wenn denn der Lenker eines KFZ schon so freundlich ist, sich selber als Waffenbesitzer zu kennzeichnen, was liegt da für den diensteifrigen Uniformierten näher, als sich einfach mal davon zu überzeugen, ob die ggf. transportierten Schießeisen auch ordnungsgemäß, sprich geset- zeskonform verstaut sind. Selbst wenn der zuverlässige Legalwaffenbesitzer natürlich garnichts zu verbergen hat und dementsprechend auch keinerlei Beanstandungen zu erwarten sind. Solche Kontrollen sind zumindest lästig und können durchaus Ärger nach sich ziehen. (*1 siehe Link unten) - Es ist nun wirklich kein Geheimnis, dass die Polizei die einschlägigen Waffenforen im Internet sehr genau beobachtet. Die Aussage der “W”-Sticker ist dort somit bestens bekannt. Entsprechend fokussiert werden dann u. U. vielerorts Stichproben bei Fahrzeugkontrollen ablaufen.

*1) Taktisch richtiges Verhalten bei Polizeikontrollen:

http://www.jurathek.de/showdocument.php?session=0&ID=295&referrer=30

Der User “ViperM” schreibt im Forum “co2air.de” interessantes zur Polizeistrategie

...und bei “waffenonline.de” weiß “sixshooter666” von einer Begebenheit zu berichten, die genau das in der Praxis bestätigt:

...gleiches besagt folgender Kommentar:

Die Jagd ist eröffnet. “W” - Wie “Waidmannsheil”. Und beim nächsten Mal bringt die Nachsuche vielleicht doch was zu Tage. Wer zuletzt “ätscht”, ätscht eben am Besten. ;-)

Und “Yangus MK” freut sich im “Gun-Forum” über sein beschädigtes Auto. Aufklebern sei Dank:

 

Tja, und auch gevatter “Knacker Ede” muss nur dem Lenker des “W”-bestückten Pkw bis zu dessen Wohnung folgen und bekommt so angezeigt, wo es sich zwecks illegaler Beschaffung einer oder mehrer Schusswaffen ggf. lohnen könnte einmal “nachzusuchen”...

“W”, wie wirkungslos, ist er also nicht, der besagte Sticker im Riesenformat 23 x 7,5 cm. Die Frage ist halt, ob die Wirkung die gewünschte im Sinne des Trägers ist. Fazit: Wohl eher nicht!

Vielleicht könnte man ja die Besitzer illegaler Schusswaffen dazu auffordern, freiwillig einen Aufkleber “i - Auch Besitzer illegaler Waffen sind Menschen” auf ihre Autos zu bappen? ;-)  Das werden die meisten bestimmt machen...

Selbststi(g)ckermatisierung, nein danke!

GUNIMO

Juli/August/September 2009